LEM in Verden vom 02. – 05.01.2025

Wie im vergangenen Jahr ging es direkt zum Jahresbeginn wieder zur Landes-Einzelmeisterschaft im Hotel Niedersachsenhof in Verden an der Aller. Dabei starteten Marius und Dirk im A-Open. Enna, Gregory, Timon und Hans-Joachim nahmen am C-Open teil. Im B-Open hatten wir niemanden dabei. Die erste Partie ist immer am Donnerstag morgen, daher reisen wir immer schon am Mittwoch an – dieses Jahr also bereits auf Neujahr. Das sonst am Anreisetag stattfindende Schnellschachturnier viel daher aus.

Alle Ergebnisse und die Liveübertragungen der Partien sind auch auf der Website des NSV zu finden.

A-Open (Bericht von Marius)

Die erste Runde lief für uns recht gut, obwohl wir beide gegen stärkere Gegner ran mussten. Dirk konnte gegen eine nominell stärkere Gegnerin gewinnen. Ich spielte an Brett 2 eine ordentliche Partie, aber nahm im Endspiel leider einen falschen Bauern und verlor in der Folge. Ich nahm im Diagramm unten auf a7, wonach Schwarz einen Turmtausch anstrebt und gewinnt. Wenn ich stattdessen auf h7 genommen hätte, wird der Weg zum Ausgleich für Schwarz allerdings schwierig zu finden, weil g6 ebenfalls direkt wackelt und meine entfernten g- und h- Bauern dann gefährlicher sind als die schwarzen Freibauern.

In Runde 2 spielten wir nicht so gut. Während ich mich mit einer Qualität für einen Bauern mehr gegen einen talentierten 16-jährigen Gegner leicht blamierte und die Partie noch ungewohnterweise verlor, hatte lief bei Dirk schon in der Eröffnung alles falsch; er gab nach 16 Zügen mit Figur und Bauer weniger auf.

Während Dirk erneut verlor, hielt Runde 3 für mich den ersten Punkt bereit, der jedoch ziemlich unverdient war. Im Endspiel trickste ich in verlorener Stellung meinen Gegner mit h3 (Diagramm unten) aus. Er nahm den vergifteten Bauern, vermutlich weil er dachte, dass Th1 meine Absicht wäre. Doch wie gewann ich nach Lxh3 die Partie? Zur Lösung und dem Ende der Partie geht es hier.

In Runde 4 hatte Dirk für einen kurzen Moment positionellen Vorteil, doch alles in allem verließ die Partie nie die Remisbreite. Am Ende versuchte sein Gegner noch das Endspiel durchzukneten, aber da war nichts zu machen und Remis das verdiente Ergebnis. Ich konnte erneut gewinnen, weil mein Gegner in der Eröffnung zu gierig eine Qualität genommen hatte, nach der es schwer ist die Dame nicht zu verlieren. Nach dem Fehler a3 meines Gegners konnte ich in dieser Stellung die Dame gewinnen. Findest du wie? (Zur Lösung und Partieende)

Ab Runde 5 spielte Dirk nicht mehr mit. Dafür blieb mehr Zeit für die Analyse mit unseren Jugendspielern aus dem C-Open. Ich holte in Runde 5 ein Remis, bei dem sogar noch mehr drin gewesen wäre. Ab der Eröffnung war ein signifikanter positioneller Vorteil vorhanden, der sich bis ins Endspiel zog. Mit schlechter Zeit bot ich Remis, was ich jedoch später bei der Analyse mit Engine und dem durchspielen des Endspieles etwas bereute. Ähnliches ereignete sich in Runde 7 später nochmal, als ich recht ein Remis in guter Stellung und ebenfalls schlechterer Zeit annahm. Rückblickend glaube ich, dass ich beide Stellungen auch mit 15 Minuten hätte gewinnen können. In Runde 6 verlor ich ein Turmendspiel, welches bei richtigem Spiel zu halten gewesen wäre. Ärgerlich, aber passiert leider. Hier hat es sich für meinen gegner ausgezahlt, ein Remisgebot von mir abzulehnen. Sehenswerter Höhepunkt der Partie war mein Zug Sd3, mit dem ich die zuvor sehr schlechte Stellung nahezu wieder ausgleichen konnte, indem ich den starken Läufer auf b2 abtausche.

exd3 geht nicht wegen dem Abzugsschach e3!+ mit Damengewinn. Daher spielte mein Gegner Kg1 und ich konnte den Läufer nehmen.

Für Dirk gab es ein kleines DWZ-Plus von 13 Punkten, für mich -10.

C-Open (Bericht von Hans-Joachim)

Wir waren einigermaßen gespannt wie wir diesmal abschneiden würden. Dies insbesondere vor dem Hintergrund der letzten starken Turnierleistungen unserer drei jungen Spieler. Alle drei gewannen ihre Auftaktpartien souverän. Mir wurde wieder einmal der stärkste Gegner zugelost. Nach einem Fehler verlor ich einen Bauern und anschließend die Partie.
Runde 2: Timon und vor allem Gregory ließen ihre praktisch gewonnenen Partien noch ins Remis abrutschen. Enna verrechnete sich bei einer Abtauschkombination und musste aufgeben. Ich spielte eine fürchterlich schlechte Partie, die dennoch ein glückliches Ende nahm.
Runde 3: Timon holte hier sein zweites Remis nach einen ausgelassenen Gewinnzug. Er spielte mit zwei Leichtfiguren gegen einen Turm und am Ende mit Turm, zwei Leichtfiguren gegen die Dame. Gregory gab einen Vorteil aus der Hand, verlor im weiteren Verlauf mehrere Bauern und die Partie. Enna gewann ihre Partie leicht. Mir gelang ein Remis.
Runde 4: Enna spielte eine kurze Partie, die sie nach einem groben Fehler bereits nach 13 Zügen aufgeben musste. Timon verlor ebenfalls aufgrund eines Rechenfehlers. Gregory gab seine zweite Partie in aussichtsreicher Lage ab. Ich verlor ebenfalls.
Runde5: Enna erzielte ihr erstes Remis. Nachdem die Eröffnungsfalle in der Russischschen Verteidigung zugeschnappt hatte schaukelte Timon die Partie souverän nach Hause. Gregory verwertete einen frühen Figurengewinn sicher. Auch mir gelang ein schöner Sieg mit dem Matt am Ende.
Runde 6: Wieder ein schneller Sieg für Timon. Das Los führte Enna und mich zusammen. Die Partie endete wie einige andere zuvor Remis. (London vs. Königsindisch). Gregory gab unverständlicherweise seine zweite Gewinnpartie ab.
Runde 7: Enna errang ihren 4. Punkt mit einer soliden Sizilianischen Partie. Timon siegte ebenso wie Gregory. Ich verlor sehr ärgerlich.
Enna und Timon errangen 4 Punkte, Gregory 3,5 und mir blieben nur 3. Ich konnte ein paar DWZ Punkte hinzugewinnen, während die anderen zwischen 80 und 100 DWZ Punkte in Verden ließen. Bei den kommenden Turnieren wollen wir die Bilanz wieder aufbessern.

Der Turniersaal in Verden. Das obligatorische Meppener Gruppenbild haben wir vergessen 😉

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