Erste Mannschaft trotz Aufholjagd im Osnabrücker Barenturm punktlos

Mit der ersten Mannschaft konnten wir letzten Samstag vom Auswärtsspiel beim SV Osnabrück 2 leider nichts zählbares mit nach Hause nehmen. Obwohl unsere Mannschaft insbesondere an den untersten Brettern ersatzgeschwächt war, wurde es am Ende doch sehr knapp und wir unterlagen nur 3½ zu 4½.

An den Brettern 7 und 8 haben wir zwei Jugendliche aus der 2. und 4. Mannschaft aufgestellt, Gregory und Jakob. Beide erwischten leider starke Gegner mit einer DWZ von jeweils über 1600. Umso überraschender war dort der halbe Punkt von Gregory, der nach einer soliden Partie in ausgeglichener Stellung von seinem 400 Punkte stärkeren Gegner ein Remisangebot bekam. An Brett 8 kämpfte Jakob wacker, aber hatte im Endspiel mit Turm gegen Läufer und Springer schließlich keine Chance mehr. Leo verlor an Brett 6 auch früh, wodurch wir einen ½ zu 2½ Rückstand aufholen mussten.

Dirk konnte an Brett 5 früh einen Bauern gewinnen, doch hatte dann später etwas Glück, dass sein Gegner eine Abwicklung mit einer Rückgewinnung in ein völlig remises Läuferendspiel übersah. Dirk verkürzte damit zum 1½ zu 2½.

Die Bretter 3 und 4 verliefen für uns durchaus vielversprechend. Während Hajo an Brett 3 starken Angriff durch das Zentrum auf den unentwickelten König seines Gegners organisieren konnte, gelangte Reinhard an Brett 4 in Endspiel mit positionellem Vorteil aufgrund einer besseren Bauernstruktur. Leider konnten sich an beiden Brettern die Osnabrücker konsolidieren und retteten sich beide ins Remis. 2½ zu 3½.

An Brett 1 konnte Marius überzeugen. In der folgenen Partie brannte nie etwas an, da er den Druck stetig erhöhte und mit Weiß eine gute Angriffspartie spielte:

12345678abcdefgh
Nürenberg, Marius1916
Ellerbrake, Sven1884
Osnabrücker SV 2 - SK Meppen
1.e4d6Die Pirc Eröffnung2.d4Sf63.Sc3g64.f3üblicher ist hier 4.f4, aber f3 geht auch4…Lg75.Le3O-O6.Dd2e57.d5c5?das ist schon ein Fehler8.dxc6bxc69.O-O-OSe810.Lh6Le611.h4f6Schwarz will h5 mit g5 kontern um keine Linien zu öffnen, aber grundsätzlich ist das schonmal ein schlechtes Zeichen, wenn man zu Verteidigungszügen wie f6 hier genötigt ist12.Lxg7Kxg713.g4Weiß will erst selber g5 spielen und dann h513…h614.Lh3droht g5 mit Abzug14…g515.Sge2Man muss nun den Springer ranholen, um die von Schwarz erzeugten Felderschwächen auf f5 und h5 auszunutzen15…Da516.Sg3auf a2 nehmen wäre für Schwarz zu langsam16…d517.exd5cxd518.Dd3Th819.hxg5fxg520.Sf5+Lxf521.Dxf5und Schwarz hat letztendlich ein Problem mit den hängenden Bauern21…Sf622.Dxe5außerdem möglich ist hier die schöne taktische Abwicklung mit dem Opfer Txd5, da der schwarze König dann keinerlei Schutz mehr bekommt und Schwarz Material verliert, zum Beispiel so:22.Txd5Sxd523.Dxe5+Kg824.Sxd5Dd825.Sc722…Sc623.Dd6Thc824.Sxd5Sxd525.Dxd5Db6nun ist der Schwarze König einfach zu offen26.Dd7+Kg827.De6+Kf828.Df6+Kg829.Td7und Schwarz gab auf, weil gegen die Mattdrohungen von Dame und Turm nichts sinnvolles mehr zu machen ist1–0

Damit hatten wir plötzlich den Rückstand aufgeholt und zum 3½ zu 3½ ausgeglichen! Dadurch kam es nur noch auf Tim an, der jedoch leider von der Eröffnung an schlechter stand, nachdem er vom seltenen Papa-Ticulat-Gambit kalt erwischt wurde. Er verlor schließlich zum 3½ zu 4½ Endstand nach langem Kampf in schlechterer Stellung.

Der historische Barenturm von außen